Zweiter Tag:

 Gravedona - Menaggio - Lugano - Locarno - Verzascatal - Centovalli - Simplonpass - Ernen / VS (272 Km)


Der Comer See bei Gravedona

Der Luganer See auf italienischer Seite
Wieder kündigt sich ein hochsommerlich heisser Tag an. Die Herberge, die wir uns ausgesucht hatten, war doch sehr einfach ausgefallen, daher waren alle Tourenteilnehmer nicht so richtig ausgeschlafen, die Betten waren etwas kurz für durchschnittliche Mitteleuropäer! Nach einem Käffchen schwingen wir uns wieder auf und fahren die herrliche Strecke am Westufer des Comer Sees entlang bis Menaggio, wo wir nach Westen abbiegen und die Landstrasse nach Lugano nehmen, die kurvig durch Wäldchen und schon nach wenigen Kilometern am Luganer See entlang führt. Hier nehmen wir in Oria am Wasser ein zweites Frühstück und fahren anschliessend über Lugano auf den kurzen Passo Monte Ceneri (554m) bis Locarno. Einen kleinen Stadtrundgang genehmigen wir uns, dann zieht es uns weiter ins Verzascatal. Nach einem kurzen Aufstieg hinter Locarno passieren wir den Stausee, der den Eingang ins Tal markiert. In der sommerlichen Sonne empfängt uns das Verzascatal mit wilder gebirgiger Frische, man kann überall Leute im kalten Fluss baden sehen, sie springen von Felsen in vom Fluss ausgewaschene Becken hinein. Das macht uns ebenfalls Badelaune und so gönnen wir uns südlich des Talabschlusses bei dem Ort Sonogno, dem wir noch einen Besuch abstatten, eine satte Abkühlung, denn die Verzasca ist wirklich kalt!

Die Dächer von Lugano

Blick über den Luganer See, Schweiz
Von Sonogno geht es das Tal zurück über Brione, Lavertezzo und Locarno ins Centovalli. Dieses Tal der 'hundert Täler' ist eine wilde Schlucht, tief unten fliesst die gebändigte Melezza. Bei Tegna zweigt das Maggiatal ab, dem wir unsere Aufwartung heuer nicht machen können. Die Strasse durchs Centovalli verläuft schmal und kurvig, entlang der berühmten Strecke der Centovalli-Eisenbahn. Als wir kurz stoppen, macht sich die SR unrühmlich bemerkbar, sie will nämlich nicht wieder anspringen. Der Kollege tritt verzweifelt den Kickstarter wieder und immer wieder, ohne Erfolg. Im Nu ist das ganze Dorf auf den Beinen und in einer gemeinsamen Anschiebeaktion gelingt es schliesslich, das altertümliche Gefährt in Gang zu kriegen.

Locarno

Sonogno im Verzascatal
Bei Camedo verlassen wir die Schweiz wieder, kommen ins Piemont und fahren nun italienisch noch enger und noch kurviger weiter im Val Vigezzo, wie das Centovalli hier heisst. Im Dörfchen Re besichtigen wir die berühmte Kathedrale, die ein Marienwunder beherbergt und weiter geht es bis Santa Maria Maggiore. Hier endet das tiefe, schluchtige Centovalli in einem lieblichen Hochtal. Nach Süden zweigt bei diesem romantischen oberitalienischen Städtchen die Strecke in Valle Cannobina an den Lago Maggiore ab. Im Dorfkern sitzen am heutigen Nachmittag die Generationen zu einem Plausch zusammen, ein friedvolles Bild. Unser Weg führt uns weiter über Crevoladossola und Iselle an den Simplon. Bei Gondo erreichen wir den Pass auf schweizer Gebiet. Autobahnähnlich verläuft die Strasse nun bis zur Passhöhe, autobahnähnlich wieder hinab bis Brig, der heimlichen Hauptstadt des Oberwallis. Von hier aus sind es nur wenige Kilometer ins Goms zu unserem Quartier.

....es labt der Knabe sich....

....in hochsommerlicher Hitze

Motorradkarawane im Centovalli

Brücke der Centovallibahn über die Melezza


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